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Erfahren Sie, was es Neues im Computermuseum gibt.

Apple II, Commodore PET 1 und Tandy TRS80

Erinnern im digitalen Zeitalter, ein Thema für das ComMus?

Erinnern ist, wie wir auf den ersten Blick meinen, eine grundlegende menschliche Fähigkeit. Zeitgeist, kulturelles Umfeld, Gemeinschaften wirken auf das Erinnern. Das meinen wir zu wissen. Wie aber wirkt hier Technik? Ist das ein Thema des Computermuseums? Ich denke JA. Ein paar Gedankensplitter.
1. Vorbereitungen zur aktuellen EXPO in Mailand. Sind technische Neuerungen die LÖSUNG aktueller Probleme oder sind sie selbst ein Problem und gaukeln uns die Lösung nur vor?
2. Die Apple-Watch: Schöne neue leistungsfähige Sache oder technischer Schnickschnack mit Konsequenzen im alltäglichen Verhalten? Wer verhält sich hier nach wem? Die Technik nach den menschlichen Bedürfnissen oder passt sich der Mensch dem technisch Möglichen immer weiter an?


3. Überwachung als Fortschritt? Gesundheitskassentarife nach Daten aus der „Armbanduhr“ des digitalen Zeitalters? Geld sparen oder Freiheits- und Selbstbestimmungsverlust? Ist das nur noch eine Frage eigener Vorlieben oder längst ein gesellschaftliches DIKTAT, das wir gar nicht so empfinden? Wohin wird das Führen im Zusammenleben?
4. Schon 1999 warnten Künstler vor einer Veränderung unserer Vergessenskultur durch den Einfluss digitaler Speichermedien, die suggerieren, ALLLES IST ERINNERBAR auf Abruf.„Totales Erinnern und Vergessensphobie – Aktueller Gedächtniskult und digitale Speichereuphorie“, 1999, Kunstforum 148 z.B. problematisiert: Die Tätigkeit des Erinnerns ist NICHT die Gedächtnisbildung, sondern das unwillentliche Erinnern. Kollektive Erinnerung ist eine Fiktion, eine Konstruktion – wo steht dabei das Museum als Erinnerungsinstitution? „Die Architektur der Computer, wie sie durch John von Neumann eingerichtet und von anderen bis heute monopolistisch und einseitig aufrechterhalten worden ist, hat in herausragender Weise mit dem Konflikt zwischen Gedächtnis und Erinnerung zu tun.“ (S.50)
Die Magie der allumfassenden Archivierung schlägt doch zunehmend in einen Alptraum um, mit Daten nicht mehr selektiv umgehen zu können.Feige, 27.4.2015

Die PC-Ära ist vorbei

Wie reagieren wir in unseren Ausstellungen auf das Thema?
Die PC-Ära wurde ganz klar von Microsoft dominiert und der Riese aus Redmond hat diese Macht immer wieder genutzt, um Standards zu etablieren, die verschiedenen Objekten bis heute helfen miteinander zu kommunizieren. Doch die PC-Ära ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und Google und Apple führen derzeit die Post-PC-Revolution an. Allerdings drücken beide Konzerne ihre eigenen Standards durch – das Ergebnis: Geräte verschiedener Plattformen können nicht miteinander kommunizieren, da sie die Sprache des anderen nicht verstehen. Warum ist das wichtig? Das Internet der Dinge benötigt offene Standards, damit alle Geräte miteinander kommunizieren können – derzeit versuchen aber mehrere große Unternehmen wie Apple oder Google ihre eigenen Standards durchzusetzen, die untereinander nicht kompatibel sind.

• Microsoft hat in der PC-Ära die durch Windows gewonnene Macht genutzt, um universelle Standards zu schaffen, mit denen Geräte untereinander kommunizieren können.
• Die Smartphone-Ära wird deutlich von Apple und Google dominiert, die nicht auf die offenen Standards zurückgreifen, sondern auf proprietäre Lösungen setzen.
• Diese proprietären Standards könnten für das Internet der Dinge allerdings gravierende Folgen haben, wenn die Geräte nicht offen untereinander kommunizieren können.

Früher war alles besser?
Als wir vor einigen Jahren noch alle vor PCs saßen, musste Microsoft immer wieder Kritik einstecken, die Macht, die das nahezu Monopol in dem Bereich mit sich brachte, oft missbraucht zu haben. Diese Vorwürfe waren zwar oftmals berechtigt, doch hat Microsoft diese Macht auch oft positiv genutzt. So hat das Unternehmen aus Redmond immer wieder Standards durchgesetzt, mit denen Geräte-Objekte miteinander kommunizieren können. So hat das Unternehmen z.B. das Netzwerkerkennungsprotokoll Universal Plug and Play (UPnP) entwickelt, und die Arbeit an den DLNA-Richtlinien früh unterstützt, die dabei helfen, Mediendaten in den eigenen vier Wänden zu streamen. Diese und andere Standards fanden weite Verbreitung in der Branche, mit einer Ausnahme: Apple. Das Unternehmen aus Cupertino ist schon immer lieber einen eigenen Weg gegangen und hat lieber auf proprietäre Lösungen, wie etwa die Netzwerk-Technologie Bonjour, gesetzt. Microsoft versucht auch heute noch Industriestandards zu etablieren, damit Geräte untereinander kommunizieren können. Dazu gehören etwa MirrorLink, mit dem sich Telefoninhalte auf Autodisplays projizieren lassen, oder Miracast, mit dem sich Videos an ein TV-Gerät übertragen lassen. Auch Internet der Dinge hat Microsoft als Mitglied der AllSeen Alliance im Auge. Doch wie zuvor, hat Apple sich mit eigenen Standards wie CarPlay, AirPlay oder HomeKit dagegen positioniert und setzt dabei immer stärker auf den Einsatz von iPhones.
Der Erfolg gibt ihnen Recht?!
Apple setzt dabei aber nicht mehr hauptsächlich auf die eigenen Macs, sondern eben auch immer mehr auf iPhones und iPads, die Geräte also, die das Post-PC-Zeitalter eingeläutet haben. In diesem Bereich ist Apple zwar ein ganz großer Player, doch muss sich das Unternehmen das Duopol mit Google teilen. Dabei setzt Google aber ebenso wie Apple auf die eigenen Standards, die nicht mit anderen Geräten interoperabel sind. Android Auto, oder die Streaming-Lösung Google Cast sind nur zwei Beispiele und auf der eigenen Entwicklerkonferenz I/O hat das Unternehmen im Mai mit Brillo ein Betriebssystem für das Internet der Dinge vorgestellt. Und sowohl Apple als auch Google feiern mit ihren eigenen Lösungen massive Erfolge. Apple TV und der Chromecast-Streaming-Stick haben sich deutlich häufiger als Miracast-Adapter verkauft und auch MirrorLink findet nur wenig Unterstützung aus der Automobilindustrie, während die Hersteller Schlange stehen um Android Auto und Apples CarPlay in ihre Fahrzeuge zu integrieren. Da Apple und Google sehr große Konkurrenten sind, wird keiner die Initiativen, die der andere unterstützt, verwenden. Es bleiben also drei Kommunikationsstandards, Googles, Apples und ein eher neutraler Standard. Letzterer wird allerdings eher wenig Erfolg haben, da Apple und Google für Soft- und Hardware-Hersteller aufgrund der großen Marktanteile deutlich verlockender sind. Diese Entwicklung kann sich zu einem großen Problem entwickeln, wenn das Internet der Dinge sich noch weiter in unseren Alltag integriert. Hier werden Smartphones, zumindest in der Übergangsphase, eine deutlich wichtigere Rolle spielen, als PCs und somit ganz klar die Marschrichtung vorgeben. Die entsprechenden IoT-Devices werden dann aber nicht in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren, wenn Apple und Google ihre eigenen Lösungen durchdrücken. Was wir für das Internet der Dinge dringend brauchen, sind offene Standards, ansonsten drohen wir in einem Chaos von Geräten zu versinken, die sich untereinander nicht verstehen.Quelle: http://www.netzpiloten.de/smartphone-microsoft-apple-google-standards/
Anmerkung JF:
Solche Entwicklungen sind nicht neu, aber sie immer und immer wieder dem sogenannten Spiel der freien Marktkräfte zu überlassen – darin liegt für Otto-Normalverbraucher schon eine Bedrohung. Und wenn es nur erst einmal die ist, die falschen (teuren) Geräte angeschafft zu haben.

Ideen aus 2013 - noch aktuell?

können Sie uns heute noch etwas sagen, uns anregen? Ich denke JA. JF
Computermuseum im industriekulturellen Besucherzentrum Schöneweide. Das war damals unser Ansatzpunkt, die Ausstellungen des Computermuseums zu überarbeiten.
Der Industrie- und Wissensstandort Oberschöneweide ist in Vergangenheit und Gegenwart auf vielfältige Weise mit der Geschichte der Computertechnologie verbunden. Die Einbindung einer Dauerausstellung zur Computertechnologie in das industriekulturelle Besucherzentrum Schöneweide bietet sich deshalb an. Dies umso mehr, als mit dem Computermuseum der HTW eine Einrichtung vor Ort bereits existiert, die eine solche Dauerausstellung konzipieren, verwirklichen und betreuen kann. Das Computermuseum der HTW, das seit 2009 mit einer Dauerausstellung auf dem Campus der HTW präsent ist, verfügt über eine Sammlung, die so umfangreich und differenziert ist, dass eine Ausstellung im Besucherzentrum bestückt werden kann. Diese Ausstellung wird sich auf den Personal Computer (PC) konzentrieren, da die weit überwiegende Zahl der Besucher im Beruf und in der Freizeit Erfahrungen mit dem PC machen. Nur wenige aber wissen, wie dieses Alltagsgerät eigentlich funktioniert.

Hier setzt die Dauerausstellung im Besucherzentrum an. Sie möchte den Besuchern Kenntnisse über die technischen Grundlagen und die technische Entwicklung des Computers vermitteln. Um dieses Ziel zu erreichen soll die hohe Anmutungsqualität, die ältere Computertechnik besonders für jüngere Besucher hat, mit der nachhaltigen Anschaulichkeit von Hands-on Stationen verbunden werden. Ältere Besucher werden noch einmal auf einem Atari spielen, jüngere Besucher werden staunen, dass das überhaupt ohne Touchscreen funktioniert.

Die Ausstellung wird thematisch gegliedert sein, wobei jeder thematische Schwerpunkt wiederum eine chronologische Abfolge besitzt. Die vier thematischen Schwerpunkte sind:

a) Geschichte des Rechnens
b) Geschichte der Rechner
c) Speicherung von Daten
d) Mensch-Computer-Umwelt

Das Ziel, eine ästhetisch anspruchsvolle Präsentation mit einer Umgebung informellen Lernens mit hoher Erlebnisqualität zu verbinden, wird sich nur durch den Einsatz differenzierter und im Einzelfall aufwendiger gestalterischer Mittel erreichen lassen. Dafür werden, bei einer Ausstellungsfläche von §§§§ Quadratmetern, Kosten zwischen xxxxxxxxx und YYYYYYYYYY entstehen.
Vorausgesetzt ist, dass die konzeptuelle Arbeit in hohem Maße von Mitarbeitern und Studierenden der HTW geleistet wird. Dieser ehrenamtliche Einsatz reicht jedoch für den Betrieb und die personelle Betreuung der Dauerausstellung keineswegs aus. Hierfür muss eine mittel- bis langfristige Finanzierung gefunden werden.

Gedanken zum Museumskonzept

Museumskonzept
Dies ist ein Auszug aus der BA-Abschlußarbeit von Clemens C. Dobberstein, Studiengang Museumskunde der HTW Berlin, und einer der Mitbegründer der ständigen Ausstellung des Computermuseums. Mit freundlicher Genehmigung hier auszugsweise publiziert. Diese Gedanken sollen uns in der aktuellen Diskussion um die Entwicklung neuer Leitlinien unserer Arbeit behilflich sein.
Die ständige Ausstellung im Museum ist thematisch zu ordnen und so attraktiv, variabel, multimedial und offen wie möglich zu gestalten. Hierdurch soll erreicht werden, dass durch alle Themenbereiche und an allen Stellen offenes und entdeckendes Lernen und gedankliches Zusammenführen verschiedener Positionen ermöglicht wird. Die Multiperspektivität ist als ein tragendes Element der Darstellung einzusetzen. Das betrifft die Perspektiven sowohl von Studierenden und Lernenden als auch von technisch engagierten Besuchern bis hin zum nur mäßig Interessierten. Die Darstellung mehrerer Perspektiven gibt der Sichtweise einen klaren Platz, sie soll aber auch den Blick auf eine andere Seite des Verständnisses ermöglichen. Sie soll zum Nachdenken über Möglichkeiten und Grenzen der Rechen- und Rechnergeschichte und des interaktiven, globalen Zusammenlebens anregen.

Die Multiperspektivität ist eine der Voraussetzungen dafür, dass das Museum seinen aufklärenden Auftrag erfüllen kann. Das Museum ist als technisches Themenmuseum konzipiert. Die Grundinformationen über geschichtliche Abläufe sind aber in allen Bereichen des Museums und auch in einem entsprechenden Orientierungsraum, dem Foyer vor dem ComputerMuseum, abrufbar. Es sind im ComputerMuseum sechs Themenbereiche vorgesehen:
? Themenbereich I – „Rechengeschichte“
Die Ausstellung des ersten Themenbereichs erzählt die Geschichte des Rechnens anhand der Entwicklung ihrer Rechenhilfsmittel.
? Themenbereich II – „Rechnergeschichte“
Der zweite Themenbereich erzählt die Geschichte des Rechners anhand der Erfindung und Entwicklung der verschiedenen Rechnertypen und dem jeweiligen, ihm eigenen technischen Status. Ausgestellt sind funktionstüchtige Rechner der verschiedenen Generationen, sowie funktionsuntüchtige Rechner in Gänze und Teilen.
? Themenbereich III – „Von – Neumann – Architektur“
Die Schausammlung des dritten Themenbereichs führt in die Thematik des heute allgemein angewandten Prinzips der „Von-Neumann-Architektur“ ein und zeigt ihre Möglichkeiten auf. Die Beschreibung Johann von Neumanns definiert für einen Computer fünf Hauptkomponenten. Aus diesem Grunde beleuchtet dieser Bereich diese fünf Einzelpunkte:
? die Recheneinheit; arithmetisch – logische Einheit ,
? die Steuereinheit
? die Buseinheit
? den Speicher sowie
? die Ein- und Ausgabeeinheit(en).
? Themenbereich IV – „Speicher“
Dieser Themenbereich wird dem Umstand gerecht, dass sich die Sammlung Oßwald vor allem mit Speichermedien auseinander setzt. So führt dieser Bereich in die Welt des Speichers eines Rechners ein. Sie vermittelt die Sicht, die von der Gegenwart in die Zeit um 1900 zurückführt. Gezeigt werden die verschiedenen Speichermedien, wie z. B. Ferritkerne – Kernspeicher, Trommel, Band oder Platten mit magnetischer Schicht, hier z. B. Magnettrommel, Magnetband oder Magnetplattenspeicher, Papierband oder -karte mit fester Speicherung durch Lochung, hier z. B. Lochstreifen oder Lochkarten, stellungswechselnde Stifte, also mechanische Speicherung oder Relais, also elektromechanische Speicherung.
? Themenbereich V – „Technik und Umwelt“ bzw. Mensch-Computer-Umwelt
Dieser Themenbereich ist sowohl der Technik und dem Menschen samt seiner Umwelt, als auch der Technik und der Umwelt, also der Natur, und der gegen-seitig aufeinander einwirkenden Dimensionen und Wechsels gewidmet; denn der technischen und der globalen Beweglichkeit und Transportkapazität des Menschen sind Grenzen gesetzt.
? Themenbereich VI – „Aktuelle und freie Themen“
In diesem Themenbereich wird eine Präsentationsmöglichkeit für frei zu gestaltende Themen, z. B. temporäre Ausstellungen, frei gehalten.
Museum als Forum für Rechen- und Rechnergeschichte
Rechen- und Rechnergeschichte gehören zu den wichtigsten Grundlagen der Gesellschaft; vor allem aber in Technik, Kommunikation und Wirtschaft. Mehr noch, Technik, Kommunikation und Wirtschaft sind in weiten Teilen Grundvoraussetzungen menschlichen Lebens und Überlebens in einer globalisierten Welt. Zu Beginn des 21. Jahrhundert steht die Welt in Fragen die Technik, die Kommunikation und die globale Wirtschaft betreffend vor großen Herausforderungen. Das ComputerMuseum an der HTW Berlin möchte durch seine fachbereichsübergreifende Bildungsarbeit einen Beitrag dazu leisten und – soweit dies möglich ist – viele Facetten dieser Herausforderung verständlich machen.
Perspektivenwechsel
Im Museum werden einzelne Objekte und Technologien in ihren systemischen und kulturellen Zusammenhängen betrachtet und die Rechen- und Rechnergeschichte als Netzwerk dargestellt. Neben anschaulichen historischen Exponaten und neuen Technologien ermöglichen Gestaltung und Themen der Ausstellungen ungewohnte Einblicke in die Technikwelt von gestern, heute und eventuell morgen.

Rechen- und Rechnergeschichte als Netzwerk und System
Die Auseinandersetzung mit den historischen Wurzeln und kultur-historischen Dimensionen der Rechen- und Rechnergeschichte wirft ein neues Licht auf unsere interaktive und globale Gegenwart. Sie fördert die Suche nach innovativen Lösungsansätzen für die Probleme der Gegenwart und näheren Zukunft und schärft den Blick für mögliche Fehlentwicklungen.

Sammlungskonzept – Sammeln und Ordnen
Die Rechnertechnologie entwickelte sich rasant und gewinnt in einer immer ausdifferen-zierteren und globalisierten Welt zunehmend an Einfluss. Die gesammelten Objekte des „ComputerMuseums an der HTW Berlin“ sind Zeugnisse der Vergangenheit, die aber immer wieder unter neuen, aktuellen Fragestellungen zu interpretieren sind.Das „ComputerMuseum an der HTW Berlin“ ist deshalb nicht nur Ort der Erinnerung und Geschichte, sondern auch Ort der Kommunikation und der Auseinandersetzung mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Aufgrund des beschränkten Ausstellungs- und Depotraumes des ComputerMuseums an der HTW Berlin ist der Zeugnischarakter eines jeden einzelnen Sammlungsobjektes wesentliches Auswahlkriterium. Dabei kommt der individuellen Objektgeschichte jedes Gegenstandes ein hoher Stellenwert zu. Alle Exponate können gewissermaßen ihre eigenen „Geschichten erzählen", deren Summe sich zum facettenreichen Mosaik der historischen und gesellschaftshistorischen Abläufe zusammensetzen. Daher sammelt das ComputerMuseum nicht nur mit dem Blick von heute für die Ausstellungen von morgen, sondern denkt bei den Sammlungskriterien ihrer Studiensammlung auch an die Interessen und Fragen der nächsten Generation.

Die Sammlung des ComputerMuseums an der HTW Berlin kann in drei Bereiche eingeteilt werden.
Politisch – geografische Einordnung
Im Falle des Computer-Museums bezieht sich die Sammlung vor allem auf das Gebiet der ehemaligen DDR. Dies ist darin begründet, dass die Sammlung der Rechen- und Rechnergeschichte vor allem aus Objekten besteht, die von der Firma Robotron , also „Made in GDR“ , hergestellt und vertrieben wurden.
Chronologische Einteilung
Diese umfasst die gesamte Zeitspanne der Rechen- und Rechnergeschichte, vor allem aber die Jahre von 1949 bis 1990, also die Jahre, in denen die DDR existierte.
Technische Einteilung
Sie fasst den jeweiligen Technikstatus und die daraus resultierenden Objektgenerationen zusammen und vergleicht, anhand von Objekten der Firma Robotron und deren westlicher Entsprechung, ihre jeweilige Entwicklung bzw. Weiterentwicklung.
In den zurückliegenden zwei Jahren konnten wir besonders den Bereich der sogenannten IBM-Technologie basierten Rechentechnik erheblich erweitern (IBM, Apple Macintosh, Atari, Amiga, Commodore, Nachbauten).

Zweck und Ziel der Sammlung
Die Sammlung des „ComputerMuseums an der HTW Berlin“ dient der Zusammenführung und dem Erhalt authentisch-historischen Kulturgutes der Rechen- und Rechnertechnik für kommende Generationen. Sie dient als Grundstock für museale Ausstellungen und darüber hinaus der historischen und kulturgeschichtlichen Forschung. Ziel ist eine möglichst repräsentative bzw. aussagekräftige Sammlung an Objekten zu spezifischen Themen- oder Sachschwerpunkten sowie eine möglichst umfassende Bild- und Textdokumentation des jeweiligen Objekthintergrundes.
Bestandsgruppen der Sammlung
Die Sammlung des „ComputerMuseums an der HTW Berlin“ umfasst folgende Bestandsgruppen:
? Rechenhilfsmittel, –instrumente und –maschinen
? Rechner, in Gänze und in Teilen
? Lehr- und Lernmittel in informationstechnischen Ausbildungszweigen
? Sammlung von Anleitungen, Schaltplänen und Publikationen zu Rechnern und deren Peripherie
? Bibliothek für bildungshistorische Forschung
? Bildarchiv mit Quellennachweis
Pflege der Sammlung
Das „ComputerMuseum an der HTW Berlin“ bemüht sich im Sinne präventiver Konservierung um bestmögliche Lagerungsbedingungen der Objekte und ihren Schutz vor Diebstahl, Vandalismus, Feuer, Wasser und Klimaeinwirkungen.
Zur Sammlungspflege gehört auch das Konservieren, Instandsetzen und Restaurieren beschädigter und/ oder nicht funktionierender Objekte. Das Verhältnis von Funktionstüchtigkeit und Substanzerhalt ist in jedem Einzelfall neu abzuwägen und zu dokumentieren.


Perspektiven und Aufgaben
Erweiterung der Sammlung
Wie in den „Perspektiven des Museumskonzeptes“ schon angesprochen, bezieht sich eine erwünschte Erweiterung der Sammlung auf eine stärkere Beachtung der Vollständigkeit, in geografischer, zeitlicher und technischer Hinsicht, und der Zeugniskraft des individuellen Objektes. Dementsprechend muss ein Erwerb von Objekten von der Raumfrage abhängig gemacht werden. Dies gil